Verzweiflung und Hoffnung der Gläubigen – Henoch

Über Henoch steht gar nicht so viel in der Bibel geschrieben. Doch wenn man sich seine Zeit anschaut in der er gelebt hat, kann man schon Schlussfolgerungen ziehen, wie es ihm ergangen sein muss.

Die Verzweiflung:

Als Henoch geboren wurde, war die Menschheit gerade 622 Jahre alt geworden. Und obwohl Gott erst knapp 900 Jahre später sagt dass er eine Sintflut kommen lassen wird, bin ich mir sicher das Henoch den moralischen Niedergang der Menschheit schon miterlebt hat. Immerhin schreibt Judas in seinem Brief von einer Weissagung Henochs: „Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten…“ (Judas 1,13-15). In einer Zeit als jeder gegen Gott lebte und tat was er wollte (vergl. 1. Mose 4,23-24 und 1. Mose 6,5-6), so dass sogar Gott bekümmert war, lebte Henoch als einziger mit Gott. Ich bin mir sicher dass es ihm wie Lot erging, „dem die schändlichen Leute viel Leid antaten mit ihrem ausschweifenden Leben“ (2. Petrus 2,7b).

 

Die Hoffnung:

Aber Henoch wandelte mit Gott und das gefiel dem Herrn (1.Mose 5,22). Ähnlich wie Mose (2. Mose 33,11), David (1. Samuel 13,14) und Elia (2. Könige 2,11). Man beachte dass Henoch mit Gott wandelte. Es war nicht nur ein kleines Stückchen Weg, nicht nur ein wenig, sondern ein kontinuierliches Wandeln. Aufgrund der Judas- und Hebräerstelle über ihn, können wir davon ausgehen dass er ein gläubiger Mensch war, der jeden Tag Gottes Nähe gesucht hat, und ihm auch Gehorsam war!

Henoch setzte all sein Vertrauen auf Gott, und Gott belohnte ihn. Ihm wurde gezeigt, dass Gott die Menschheit richten wird (Judas 1,13-15). Die Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit wird irgendwann ein Ende nehmen. Einen Schlussstrich gab es ja schon bei Noah mit der Sintflut, aber Gott wird noch einen endgültigen Schlussstrich unter die Ungerechtigkeit ziehen. Wenn Jesus Christus wiederkommen wird, wird es ein letztes großes Gericht geben. Dann wird sich jeder verantworten müssen, und Gott wird gerecht richten und somit Gerechtigkeit schaffen. Das durfte Henoch erfahren, und noch viel mehr. Er brauchte nicht den leiblichen Tod erleben, er wurde in den Himmel aufgenommen noch bevor er starb. Diese Ehre hat nur noch Elia erlebt (2. Könige 2,11).

Und er wird im Stammbaum von Jesus Christus aufgeführt (Lukas 3,37).