[…] in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: […] als Verführer und doch wahrhaftig;
Da wurde ich doch stutzig als ich das las: Gottes Diener „als Verführer“. Oder besser gesagt, ich musste schmunzeln. So kann man Botschafter natürlich auch sehen. Als Menschen die andere Menschen dazu verführen etwas Neues, etwas Anderes, auszuprobieren. Und im Prinzip tun wir Christen das ja auch. Wir verführen Menschen dazu Christus auszuprobieren. Aber hier kommt auch schon der große Unterschied zu anderen Verführern. Wir gaukeln ihnen nichts vor, wir enthalten ihnen nicht einen Teil der Botschaft und den Rest erfahren sie wenn sie erst Jahre dabei sind, oder so und so viel gespendet haben. Wir verführen sie zu etwas und legen gleich alles offen. „Und doch wahrhaftig“, so ist die christliche Botschaft, die frohe Botschaft.
Natürlich, je länger man Christ ist und je länger man sich mit der Botschaft beschäftigt, um so mehr versteht man. Doch es ist und bleibt die gleiche Botschaft. Der Inhalt ändert sich nicht. Gott liebt die Menschen. Deshalb wurde Er selber Mensch. Er litt für die Sünden der Menschheit und starb am Kreuz. Er besiegte den Tod indem er wieder auferstand, wieder lebendig wurde. Er wird eines Tages wiederkommen um ein neues Reich auf einer neuen Erde aufzurichten. Und alle die an ihn glauben und ihm folgen werden dafür belohnt werden.
Christen dürfen Verführer sein, weil in dem Werben (hoffentlich) keine Lüge steckt, keine versteckten Klauseln. Wer Jesus Christus folgt fällt auf keinen schlechten Autohändler rein, der beim Kauf alles schönredet, wo sich die Karre nachher aber als rostig und reparaturbedürftig herausstellt.
Jesus Christus verspricht kein schöneres Leben hier auf Erden, aber Er verspricht eine Hoffnung darauf, das mit dem Tod nicht alles vorbei ist und das es einmal Gerechtigkeit geben wird. Nach über 20 Jahren mit Jesus Christus hat er sich noch immer nicht als „Verführer“ raus gestellt. Es war nicht immer alles schön, doch Er hat mich noch nie enttäuscht.